Karkonoski Park Narodowy (Nationalpark Riesengebirge)

Der 1959 gegründete Karkonoski Park Narodowy (Nationalpark Riesengebirge) ist einer von zwei Nationalparks der Woiwodschaft Dolnośląskie (Niederschlesien) und gehört mit einer Gesamtfläche von knapp 56 Quadratkilometern zu den kleinsten Naturschutzgebieten dieser Art in ganz Polen. Er schützt die wertvollsten Regionen der Karkonosze (Riesengebirge), eines Gebirgszuges, der ein für Mitteleuropa einzigartiges Klima besitzt.

Grundinformation
Oberfläche:
5951,42 ha
Datum der gründung:
16. Januar 1959
Parksymbol:
Schneekoppe-Gipfel, Riesenglöckchen

Im Vergleich mit den Alpen oder den Pyrenäen erreicht das Mittelgebirge deutlich geringere Höhen. Seine Wetterbedingungen mit den sehr langen und bitterkalten Wintern erinnern aber eher an alpines Klima. Die höchste Erhebung des Riesengebirges ist die 1.602 Meter hohe Śnieżka (Schneekoppe) an der Grenze zu Tschechien. Gemeinsam mit dem benachbarten Krknošský Národní Park bildet der Nationalpark Riesengebirge seit 1993 das grenzüberschreitende UNESCO-Biosphärenreservat Karkonosze/Krkonoš. Zudem ist der Nationalpark mit seiner Pufferzone ausgewiesenes Natura2000-Schutzgebiet sowie einer der vier polnischen Geoparks.

Der Nationalpark erstreckt sich über mehr als 1.000 Höhenmeter und dementsprechend ist auch seine Flora in mehrere Höhenstufen gegliedert. Den Großteil der Parkflächen in den unteren Lagen machen Weiden, Nadelwälder und Hochmoore aus. Die alpine Stufe ist nur schwach ausgeprägt und wird von Almen dominiert. Insgesamt wurden rund 1.300 Gefäßpflanzenarten gezählt, einige davon sind eiszeitliche Relikte wie die Moltebeere oder die Rieselsegge, andere wie der Basalt-Moschus-Steinbrech kommen sonst nirgendwo anders in Polen vor, die Riesengebirgs-Glockenblume ist weltweit einzigartig.

Vom Frühjahr bis in den Herbst lädt die urige Gebirgslandschaft zu ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen ein. Ein gut ausgebautes Wegenetz führt vorbei an reißenden Gebirgsbächen, Hochweiden, eiszeitlichen Seen und Geröllhalden. Wind und Wetter legten über Jahrmillionen an vielen Stellen den harten Kern des Riesengebirges frei, der vulkanischen Ursprungs ist. Die dabei entstandenen Gesteinsformationen sind eine der wichtigsten Attraktionen des Nationalparks. Oft erinnern sie an in Stein gehauene Wesen, wovon auch ihre Namen zeugen: Skały Pielgrzymy (Pilgersteine), Trzy Świnki (Saufelsen) oder Kukułcze Skały (Kuckucksfelsen).

Der Nationalpark Riesengebirge umfasst unter anderem das Gebiet der beiden Gemeinden Szklarska Poręba (Schreiberhau) und Karpacz (Krummhübel), die zu den beliebtesten Wintersportzielen in Polen zählen. Die Gegend rund um Jakuszyce (Jakobsthal), einen Stadtteil von Szklarska Poręba, ist mit über einhundert Loipenkilometern zudem Polens wichtigstes Skilanglaufgebiet. Jedes Jahr finden dort so bedeutende und interessante Veranstaltungen statt, wie der zur World-Loppet-Serie gehörende Bieg Piastów (Piastenlauf).

Sitz der Nationalparkverwaltung ist Jelenia Góra (Hirschberg). In Szklarska Poręba betreibt sie zudem ein ökologisches Bildungszentrum mit naturkundlicher Ausstellung. Der Eintritt in den Nationalpark ist gebührenpflichtig.