Bieszczadzki Park Narodowy (Nationalpark Bieszczady)

Mit 292 Quadratkilometern ist der 1973 gegründete Bieszczadzki Park Narodowy (Bieszczady-Nationalpark) Polens größter Gebirgs-Nationalpark. Das Großschutzgebiet vereint die interessantesten Teile des im äußersten Südosten des Landes gelegenen Bieszczady-Gebirges.

Grundinformation
Oberfläche:
29 200 ha
Datum der gründung:
1973
Parksymbol:
Luchs

Der Nationalpark Bieszczady schützt die über einer Höhe von 600 Metern gelegene Berglandschaft der Bieszczady bis hinauf zur Tarnica, der mit 1.346 Metern höchsten Erhebung im polnischen Teil des Mittelgebirges. Die Vegetation teilt sich in zwei Stufen. Die bis auf eine Höhe von 1.150 Metern reichende untere Waldzone wird von Buchen- sowie Buchen-Tannenmischwäldern dominiert. Darüber beginnt die subalpine Zone mit den Połoniny. Das spezifische Klima oberhalb der Baumgrenze trägt dort bereits alpine Züge und hat eine für die Ostkarpaten charakteristische Flora mit vielen seltenen Hochgebirgspflanzen entstehen lassen. Unter besonders strengem Schutz stehen die Gipfellagen und das Gebiet der Połoniny. Diese Gebirgsweiden bestechen durch ihren Reichtum an Pflanzen-, Pilz- und Flechtenarten.

Seit 1992 gehört der Nationalpark zum grenzüberschreitenden UNESCO-Biosphärenreservat Ostkarpaten mit der Ukraine und der Slowakischen Republik und ist zudem seit 2004 Natura 2000-Schutzgebiet. Im Nationalpark wurden rund 780 Gefäßpflanzen, über 300 Flechten- und etwa 1.000 Pilzarten gezählt. Zu den nur dort vorkommenden seltenen Pflanzen zählen beispielsweise der Ostkarpaten-Eisenhut, die Dichtblütige Nelke oder der Weiße Wachtelweizen. Die Landschaft der Bieszczady ist nahezu von Menschenhand unberührt und stellt ein Paradies für zahlreiche Tierarten dar. So wurden auf dem Gelände des Nationalparks bisher 284 Wirbeltierarten gezählt. Zu den 58 Säugern zählen der Karpatenhirsch, der Elch, das Wisent und auch das Wappentier des Parks, der Luchs. Aber auch große Räuber, wie Wölfe und Braunbären finden dort ihren natürlichen Lebensraum.

Der Nationalpark Bieszczady verfügt mit rund 130 Kilometern über ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen. Im Sommer können Besucher dort zu Fuß, mit dem Fahrrad oder hoch zu Ross die reizvolle Landschaft mit Überresten einstiger Siedlungen erleben. Im Dorf Tarnawa Niżna haben die Nationalparkbesucher die Möglichkeit in der Huzulenzucht des Parks diese kräftigen Ponys in ihrer heimischen Umgebung kennenzulernen. Ein besonderes Erlebnis wartet im Winter auf die Besucher des Bieszczady-Nationalparks. Mehrere Reiseveranstalter bieten Schneeschuh-Wanderungen durch tief verschneite Landschaften an. Die kalte Jahreszeit verspricht besonders klare und weite Gebirgspanoramen.

Durch den Nationalpark Bieszczady führt ein Teil des trinationalen Fahrradrundweges Ostkarpaten der Greenways (www.greenways.pl). Die Nationalparkverwaltung hat ihren Sitz im Gebirgsstädtchen Ustrzyki Dolne, wo sie auch ein Naturkundemuseum und Bildungszentrum mit ständigen und wechselnden Ausstellungen betreibt. Ein weiteres Informationszentrum des Nationalparks befindet sich im kleinen Grenzdorf Lutowiska. Die Nutzung einiger Fuß- und Pferdewanderwege des Parks ist kostenpflichtig.