Ciechocinek

Unweit von Toruń (Thorn) liegt im Urstromtal der Weichsel die „Perle der polnischen Kurorte“, Ciechocinek. Sie gehört zu den ältesten und bekanntesten Kurstätten Polens. Auch ausländische Gäste schätzten diesen durch seine Gradierwerke bekannten Tieflandkurort sehr.

Das hoch mineralisierte Wasser fließt hier aus 19 Thermalquellen. Es wird bei der Heilung von Kreislauferkrankungen, Atemwegskrankheiten, Krankheiten der Bewegungsorgane, des Nervensystems sowie Stoffwechsel- und Frauenkrankheiten eingesetzt. Ciechocinek bietet den Kurgästen über 60 verschiedene Behandlungsarten. Neben dem Trinken des Heilwassers gehören Inhalationen, Bäder sowie Torfumschläge zu den bewährten Heilmethoden. Das hiesige Mineralwasser wird als „Krystynka“ und „Kujawianka“ in andere Regionen Polens verkauft. (www.wodakrystynka.pl)

Die Geschichte des in der Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern) gelegenen Kurorts reicht bis ins frühere 19. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit stammen die größten Gradierwerke in Europa. Das imposante technische Denkmal von Jakub Graff erreicht eine Höhe von etwa 16 Metern, bei der Gesamtlänge von fast zwei Kilometern. Die aus der Quelle Grzybek (Pilz) heraufgepumpte Salzsole rieselt an den Reisigwänden der Gradierwerke herab. So entsteht in der Umgebung ein einzigartiges, meeresähnliches Mikroklima. Während der täglichen Spaziergänge inhalieren die Kurgäste die salzhaltige Luft. Die Trinkhalle wurde 1880 bis 1881 errichtet und gehört somit zu den ältesten Gebäuden in Ciechocinek. Die imposante Halle im schweizerischen Still mit Spitzenverzierungen aus Holz befindet sich im Kurpark und dient heute unter anderem als Konzertsaal. Die Holzkonzertmuschel im Zakopaner Still ist eine beliebte Bühne für Volksfeste und Konzerte. (www.ciechocinek-uzdrowisko.pl)

Neben den klassischen Kureinrichtungen entstanden in den vergangenen Jahren in Ciechocinek mehrere luxuriöse Hotels, die hochwertige Wellness- und Medical-Wellness-Behandlungen anbieten.

Technisch interessierte Kurgäste erhalten in der heute als Museum genutzten alten Salzsiederei viele Informationen über den Salzabbau, die Entwicklung der Sanatorien und der dazugehörigen Ausstattung. Gezeigt werden auch historische Gymnastikgeräte. Während der täglichen Erholungsrunden können die Gäste sich an der denkmalgeschützten hölzernen Kurarchitektur, den Brunnen „Wasserpilz” und „Hänsel und Gretel”, den vielen Grünanlagen mit wunderschön gepflegten Blumenteppichen und der Blumenuhr erfreuen.

Durch Ciechocinek führt die über 65 Kilometer lange Fahrradroute Toruń-Włocławek. Auf diesem Weg, nur drei Kilometer von Ciechocinek entfernt, liegt die Ortschaft Raciążek mit einer Burgruine des Kujawischen Bischofs aus dem 14. Jahrhundert und der Allerheiligen-Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Nur rund 25 Kilometer sind es nach Toruń. Das Zentrum der Studentenstadt mit seinen Bauwerken aus der Zeit der Gotik ist als Welterbe der UNESCO geschützt. Ein Museum erinnert an den hier geborenen Astronomen Nikolaus Kopernikus.