Lublin

Lublin zählt zu den ältesten Siedlungen Polens. Ihre Anfänge reichen bis ins 7. Jahrhundert zurück. Am 1. Juli 1569 wurde hier die polnisch-litauische Union (Lubliner Union) geschlossen, die den damals größten und einen der mächtigsten Flächenstaaten Europas schuf.

Grundinformation
Oberfläche
147,45 km²
Bevölkerung
331 991 (2022)

Die heutige Hauptstadt der Woiwodschaft Lubelskie (Lubliner Land) erhielt 1317 das Stadtrecht. Seit dem 15. Jahrhundert gab es dort eine bedeutende jüdische Gemeinde, die bis zu ihrer fast vollständigen Auslöschung durch die deutschen Besatzer während des Zweiten Weltkrieges die Stadt prägte. Nach der Befreiung Lublins durch die Rote Armee baute die kommunistische Führung hier eine provisorische Verwaltung des neuen Volkspolen auf, Lublin wurde für wenige Monate zur Hauptstadt Polens. Die rund 350.000 Einwohner zählende Stadt in der Lubliner Tiefebene ist heute das wichtigste Zentrum östlich der Weichsel mit zahlreichen Hochschulen.

Lublins historische Altstadt wird seit Beginn des neuen Jahrtausends originalgetreu restauriert. Den repräsentativen Eingang bildet die ul. Grodzka mit der Brama Grodzka (Grodzka-Tor). Dieses wurde früher auch Jüdisches Tor genannt, da es den christlichen und jüdischen Stadtteil miteinander verband. Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert erhielt seine heutige spätbarocke Gestalt durch einen Umbau 1785 nach Plänen des Hofarchitekten Domenico Merlini. Die Grodzka-Straße bildet die zentrale Nord-Süd-Achse durch die Altstadt. Dort befinden sich zahlreiche Cafés und Restaurants. An ihrem Ende verlässt man die Altstadt durch die Brama Krakowska (Krakauer Tor). Dieser zinnenbewehrte gotische Bau wurde im 14. Jahrhundert als Teil der Stadtmauer errichtet und später weiter ausgebaut.

Im Herzen der Altstadt befindet sich der viereckige Rynek, der zu den schönsten Marktplätzen Polens zählt. Die ursprünglich gotischen Bürgerhäuser ringsum wurden später im Stil der Renaissance und des Barocks umgebaut. Im Zentrum des Marktes steht das ehemalige Rathaus, in dem seit 1590 das Königliche Tribunalgericht für Kleinpolen tagte. Zu den prächtigsten Bauten der Altstadt gehört die Erzkathedrale. Die 1585 als Jesuitenkirche im Stil der Spätrenaissance errichtete Basilika wurde 1752 barock umgebaut; die prächtigen Wand- und Deckenmalereien stammen aus der Hand des königlichen Hofmalers Josef Mayer. Die Fassade wurde 1821 von Antonio Corazzi im klassizistischen Stil umgebaut und um einen Säulenportikus ergänzt. Die reiche Innenausstattung birgt einige wertvolle liturgische Gegenstände. 1627 entstand der sogenannte Trinitarierturm als Glockenturm über dem Eingang zum Jesuitenkolleg. Das ehemals barocke Gebäude wurde ebenfalls von Antonio Corazzi umgebaut und erhielt damals seine neogotische Form. Im Turm befindet sich das Museum der Erzdiözese Lublin. Von der Spitze eröffnet sich ein schöner Blick über die Altstadt von Lublin.

Gegenüber der Altstadt erhebt sich das Lubliner Schloss, dessen Anfänge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Später wurde die Anlage sukzessive ausgebaut und zu einem bevorzugten Aufenthaltsort der polnischen Könige auf dem Weg von Krakau nach Wilna. Auf dem Schloss tagte auch der Sejm, der 1569 die polnisch-litauische Union beschloss. Von der romanischen Bebauung aus dem 13. Jahrhundert blieben allein der Bergfried und die mit wertvollen Wandmalereien im byzantinischen und altrussischen Stil geschmückte Burgkapelle erhalten. Auf Initiative des polnischen Gelehrten Stanisław Staszic wurde 1824-1826 der heutige Schlossbau im Stil der englischen Neogotik errichtet, der die folgenden 128 Jahre als Gefängnis diente. Seit 1957 befindet sich dort der Hauptsitz des Lubliner Stadtmuseums, des Muzeum Lubelskie. Dessen Schwerpunkte sind die europäische und polnische Malerei des 17.-19. Jahrhunderts sowie Historienmalerei und zeitgenössische polnische Malerei. (www.zamek-lublin.pl)

Am Stadtrand errichteten die deutschen Besatzer 1941 ein Kriegsgefangenenlager, aus dem sich das Konzentrationslager Lublin entwickelte. Es ist besser bekannt unter dem Namen des nahe gelegenen Stadtviertels Majdanek. Im August 1942 begann man mit dem Bau von Gaskammern. Bis zur Befreiung durch die Rote Armee am 23. Juli 1944 wurden dort rund 150.000 Menschen aus 30 Ländern interniert, von denen mehr als 80.000 ermordet wurden. Das Lager wurde in der Folge einige Zeit vom sowjetischen Geheimdienst als politisches Lager weitergeführt. Bereits 1944 wurde das Państwowe Muzeum na Majdanku (Staatliches Museum Majdanek) eingerichtet, das den hier verübten Massenmord dokumentieren und das Andenken an die Toten pflegen sollte. Das Gelände blieb größtenteils unverändert und gehört mit zu den am besten erhaltenen Stätten des Naziterrors. 1969 wurde eine dreiteilige Gedenkanlage für die Ermordeten von Majdanek enthüllt: Der Weg des Gedenkens führt durch das Denkmal des Kampfes und Märtyrertums in Form eines Tores zum Mausoleum, das die Asche der Toten bewahrt. In einer ständigen Ausstellung kann man sich über die Geschichte des Konzentrationslagers informieren. (www.majdanek.eu)

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