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Neue Extremtour im Bergwerk Guido

Ein strapazierfähiger Overall, Gummistiefel und ein Sicherheitshelm mit Kopflampe gehören zur Ausrüstung für die Besucher einer neu eröffneten Trasse des Schaubergwerks „Guido“ im oberschlesischen Zabrze. Die neue Route durch die Sohle 355 ist zwar körperlich anstrengend, bietet dafür aber auch ungewohnte Einblicke in die Welt unter Tage. Bereits im Mai wird in Zabrze auch das modernisierte Schaubergwerk Sztolnia Królowa Luiza seine Pforten wieder öffnen. Bis Jahresende soll zudem der Hauptschlüssel-Erbstollen für Besucher zugänglich sein. Zabrze ist damit Polens Zentrum des Bergbau-Tourismus.
Die rund anderthalb Kilometer lange neue Besuchertrasse entstand im Bereich eines Strebs von Bergwerk „Guido“, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu Schulungs- und Forschungszwecken diente. Während des mehr als dreistündigen geführten Aufenthaltes in 355 Meter Tiefe lernen die Besucher verschiedene alltägliche Arbeiten aus dem Leben der Bergleute kennen. So müssen sie nicht nur hier und da Rohrleitungen verschrauben oder kleinere Geräte bedienen, sondern dürfen sich auch selbst einmal direkt am Kohleflöz mit einem Abbauhammer üben.
Die Sohle 355 birgt einige schwierige Abschnitte. So müssen Besuchergruppen Engstellen mit einem Gefälle zwischen 15 und 25 Grad passieren oder auch Strecken, die nur auf allen Vieren zu bewältigen sind. Höhepunkt ist der Gang über eine 110 Meter lange Kohlewand mit einer Neigung von zehn Grad, auf der zahlreiche Stempel aufgestellt sind, um die niedrige Decke tragen zu können. Dunkelheit und Stille machen diesen Ort zu einem ganz besonderen Erlebnis.


Nach einem weiteren Abstieg sowie einer Überfahrt mit der elektrischen Bergbahn wartet auf die tapferen Neu-Bergleute die wohlverdiente Entspannung. Im 320 Meter unter der Erde gelegenen Pub können sie das hauseigene „Guido“-Bier und andere Erfrischungen kosten. Über Tage dürfen die Teilnehmer der Extremführung erst einmal ausgiebig duschen. Die Sanitäranlagen wurden zusammen mit Umkleidemöglichkeiten und einer Wartehalle im Rahmen der Modernisierung des Empfangsgebäudes eingerichtet. Im Schaubergwerk „Guido“ gibt es zwei weitere Besuchertrassen in 170 und 320 Meter Tiefe.
Auch im nahe gelegenen Schaubergwerk Królowa Luiza (Königin Luise), das ebenfalls zum Bergwerksmuseum Zabrze gehört, steht eine Großinvestition vor dem Abschluss. Bis Ende Mai soll das unterirdische Bergbaumuseum wieder eröffnet werden. Die Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten am unterirdischen Schaubergwerk sind bereits abgeschlossen, sämtliche Maschinen sowie die elektrische Personenbahn wieder einsatzfähig. Derzeit werden in diesem Bereich noch Multimediaobjekte und Ausstellungsstücke installiert.
Bis Jahresende soll zudem ein 2,5 Kilometer langer Abschnitt des Hauptschlüssel-Erbstollens als neue Hauptattraktion der Königin-Luise-Grube für den Besucherverkehr freigegeben werden. Der Stollen wurde im 19. Jahrhundert als Entwässerungskanal für die Grube angelegt. In seiner vollen Länge führt er über 14 Kilometer von Zabrze nach Chorzów (Königshütte). Touristen und Einwohner sollen über den Schacht Carnall in die Tiefe zum einst größten unterirdischen Verladehafen gelangen. Von dort geht es zunächst zu Fuß in Richtung Königin-Luise-Grube. Wer dort die Ausstellung besichtigt hat, kann zurück zum Stollen um dann rund 1,5 Kilometer per Boot bis zum derzeitigen Ausgang des Hauptschlüssel-Erbstollens im Stadtzentrum von Zabrze zu gelangen.
Informationen zum Schaubergwerk Guido unter www.kopalniaguido.pl, zur Königin-Luise-Grube unter www.muzeumgornictwa.pl Die neue Extremtour ist für Besucher über 12 Jahre buchbar. Diese sollten eine gute Kondition mitbringen. Die Grube ist täglich außer montags geöffnet. Der Eintritt für die neue „Sohle 355“ beträgt je nach Dauer der Führung und Tag umgerechnet zwischen 10 und 20 Euro pro Person. Zabrze liegt unweit von Katowice (Kattowitz) im Süden Polens.

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