Städtereise Kattowitz und Umgebung
Städtereise Kattowitz und Umgebung
Kattowitz (Katowice) ist eine junge Stadt, die dem Besucher jedoch viele Attraktionen zu bieten hat. Die Architektur der Stadt ist bemerkenswert, Sie reicht von den prächtigen Bürgerhäusern aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert über das alte Bahnhofsgebäude bis hin zu den monumentalen Bauten des schlesischen Parlaments und der Christkönigskathedrale. Liebhaber der Architektur der 1920er und 1930er Jahre sollten der in Kattowitz ausgewiesenen Route der Moderne folgen und den ersten Wolkenkratzer in Polen besichtigen. Moderne architektonische Projekte wie die Gebäude der Strefa Kultury (Kulturzone), des Wissenschaftlichen Informationszentrums und der Akademischen Bibliothek sowie das Zentrum für Wissenschaft und Musikerziehung „Symphonie” sind der große Stolz der Stadt.
Hier sind einige Orte, die Sie besuchen sollten:
Kattowitz ist eine Stadt, in der 365 Tage im Jahr etwas los ist. Sie bietet Einwohnern und Touristen ein breites Spektrum an Attraktionen: Museen, Kulturzentren, Musikclubs und gastronomische Einrichtungen. Der beliebteste Ort bei Einwohnern und Touristen ist die Kulturzone, die die industrielle Vergangenheit der Stadt mit Modernität und Kultur verbindet. Sie wurde auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks „Katowice” errichtet und ist heute das kulturelle Herz der Region. Hier befindet sich eine architektonische Ikone der Stadt – das Spodek. Es sieht aus wie eine fliegende Untertasse und war in seinem Eröffnungsjahr 1971 das größte und modernste Sport- und Unterhaltungszentrum Polens. Gleich daneben erhebt sich das Internationale Kongresszentrum – ein modernes Gebäude mit einem charakteristischen grünen Tal auf dem Dach. Es wurde als bestes Kongresszentrum Polens ausgezeichnet und vereint eine Reihe von Funktionen: Kongresse, Konferenzen, Ausstellungen, Messen und Aufführungen. In der Nähe befindet sich das Nationale Polnische Radiosinfonieorchester. Der Konzertsaal für 1.800 Personen ist für seine erstklassige Akustik bekannt und vergleichbar mit Konzertsälen wie dem Pierre Boulez Saal in Berlin, der Philharmonie de Paris oder der Walt Disney Concert Hall in Los Angeles. In seiner Nähe befindet sich das Schlesische Museum, das die wichtigsten Ausstellungssäle und Sammlungen beherbergt. Diese befinden sich unter der Erde und spielen so auf die Stollen des ehemaligen Bergwerks „Katowice” an. Der oberirdische Teil des Museums zeichnet sich durch einzigartige Glasgebäude und restaurierte Bergbau-Architektur aus charakteristischen roten Ziegeln aus. Über dem Ganzen erhebt sich der Turm des ehemaligen Schachtes der Grube „Kattowitz”, der heute ein Aussichtspunkt ist. Ein 10- bis 15-minütiger Spaziergang bringt Sie zum Marktplatz, der drei Plätze umfasst: Teatralny, Kwiatowy und Obrońców Katowic. Auf dem Platz Obrońców Katowic befinden sich ein Denkmal für die Verteidiger von Katowice im Jahr 1939 sowie die berühmten Palmen am künstlichen Wasserlauf der Rawa. In der Nähe, etwa 5 Minuten zu Fuß, erstreckt sich die Mariacka-Straße – eine fast 400 Meter lange Fußgängerzone. Sie ist die Partymeile von Kattowitz, mit zahlreichen Kneipen und Musikclubs.
Im Zentrum von Kattowitz gibt es zwei Restaurants der kulinarischen Route der schlesischen Geschmäcker: Im Restaurant KAKTUSY Kato Koncept Kulinarny, kann man Köstlichkeiten wie Kartoflanka, Rolada Śląska mit Nudeln und Rotkohl oder Harynka probieren. Das zweite, von uns empfohlene Restaurant ist das SmaQ Food & Wine Restaurant im Q Hotel Plus Katowice, wo auf der Speisekarte ebenfalls „Schlesische Geschmäcker” stehen: Żur Śląski, Rolada Śląska mit weißen Nudeln und Rotkohl oder Schlesischer Cwibak.
Bei einem Aufenthalt in Kattowitz lohnt sich ein Besuch der beiden einzigartigen Arbeitersiedlungen Giszowiec (Gieschewald) und Nikiszowiec (Nikischschacht) – einzigartige Orte, ideal für eine stimmungsvolle Städtereise mit geschichtlichem Hintergrund. Giszowiec, das nach dem Vorbild eines schlesischen Dorfes angelegt wurde, besticht durch seine einzigartigen Gebäude und Grünanlagen, auch wenn ein Teil der Siedlung modernen Wohnblocks gewichen ist. Nikiszowiec hingegen, das für die Bergleute des Bergwerks „Wieczorek” angelegt wurde, ist die am besten erhaltene Arbeitersiedlung in Oberschlesien. Es handelt sich um eine Quartiersiedlung aus dem frühen 20. Jahrhundert, die unter Denkmalschutz steht. Sowohl Giszowiec als auch Nikiszowiec wurden von den Gebrüdern Zillmann aus Berlin entworfen, die architektonische Schmuckstücke schufen.
Nicht weit von Kattowitz entfernt liegt der Schlesische Park in Chorzów (Königshütte), die mehr als 520 Hektar große „grüne Lunge” der Agglomeration. Er ist ein Ort der Erholung und Unterhaltung für die Bewohner und Gäste der Metropole. Im Park gibt es zahlreiche touristische Attraktionen: Legendia ist der älteste und größte Vergnügungspark des Landes, der sowohl Fahrgeschäfte für die ganze Familie als auch extreme Erlebnisse bietet. Das Museum „Oberschlesischer Ethnographischer Park in Chorzów” ist ein malerisches Freilichtmuseum mit mehr als 70 historischen Gebäuden aus verschiedenen Regionen Oberschlesiens und Zagłębie. Im modernen Schlesischen Wissenschaftspark mit dem Planetarium kann man ein Erdbeben erleben, Blitzen begegnen und eine virtuelle Reise ins Weltall unternehmen. All die Attraktionen kann man von oben bewundern, wenn man mit der Standseilbahn „Elka” von der Station Schlesisches Stadion zur Station Wesołe Miasteczko fährt.
Nur 30 Autominuten von Kattowitz entfernt, in Zabrze, können wir beim Besuch des Bergwerks Guido und des Königin-Luise-Stollens noch die Atmosphäre der oberschlesischen Bergwerke spüren. Dies sind einzigartige Orte in Europa, die uns in die Vergangenheit zurückversetzen. Sie führen uns unter die Erde, ins Herz der schlesischen Geschichte und Tradition. In der Grube Guido fahren wir mit einem Bergmannsaufzug bis in eine Tiefe von 355 Metern hinab, wo uns unterirdische Touristenwege erwarten, die die harte Arbeit der Bergleute und in die tiefste Kneipe Europas führen. Der Königin-Luise-Stollen bietet ebenfalls viel Aufregendes – eine Fahrt mit dem Grubenzug, eine Wanderung mitten durch das Kohleflöz und eine mehr als einen Kilometer lange Bootsfahrt auf der längsten unterirdischen Wasserstraße Europas. Nach einer solchen Expedition lohnt es sich, im Maciej-Schacht einzukehren, einem ehemaligen Bergwerksgebäude, das heute mit seiner Atmosphäre und Gastronomie begeistert. Es ist ein einzigartiger Ort auf der Karte der Route der Industriedenkmäler und der kulinarischen Route der schlesischen Geschmäcker, wo Sie traditionelle Gerichte probieren können, wie z. B. Saure Suppe aus Zabrze, schlesische Roulade mit Nudeln und Rotkohl oder Zitronenspinat.
Ähnliche Erlebnisse bieten die Historische Silbermine und der Stollen der Schwarzen Forellen in Tarnowskie Góry (Tarnowitz). Beide Objekte sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Historische Silbermine erregte einst die Bewunderung des europäischen Adels, heute wird sie von Touristen aus aller Welt besucht. In 40 Metern Tiefe befindet sich eine unterirdische Stadt – ein Labyrinth von Gängen der ehemaligen Silber-, Blei- und Zinkerzmine „Fryderyk”. Der Weg ähnelt einem Dreieck und verbindet drei ehemalige Bergwerksschächte: „Anioł” (Engel), „Żmija” (Viper) und „Szczęść Boże” (Glückauf). Während der Wanderung sehen die Touristen in den Fels gehauene Grubenbaue, unterschiedlich hohe Transportstollen und riesige Kammern, die an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert entstanden sind. Eine der größten Attraktionen ist eine Bootsfahrt auf einer 270 Meter langen Strecke. Nach dem Besuch des Bergwerks können Touristen sogar eine der längsten unterirdischen Bootsfahrten Europas auf einer Länge von 600 Metern erleben. Sie führt durch den einzigartigen Stollen der Schwarzen Forellen des im 1784 gegründeten königlichen Bergwerks für Silber-, Blei- und Zinkerze. Der Stollen hat seinen Namen von den darin schwimmenden Forellen, die in den dunklen Gängen schwarz aussehen. Zum Abschluss dieses spannenden Ausflugs empfehlen wir das Restaurant Karczma Sączówka, wo man Gerichte wie Żurek, Grochówka, Golonka oder den Apfelkuchen Szarlotka kosten kann.
Nicht weit von Kattowitz entfernt befindet sich die Stadt Pszczyna. Hier können wir Natur und Geschichte genießen, denn Pszczyna ist eine der schönsten Städte Oberschlesiens. Das große Schloss war einst Residenz der Grafen von Pleß und beherbergt heute ein Schlossmuseum mit einer reichen Ausstattung aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Der Schlosspark ist ideal für einen romantischen Spaziergang. Im Zwierzyniec genannten Teil befindet sich das Schaugehege der europäischen Wisente. Hier können Sie die majestätischen Tiere, die einst als Könige des Waldes bekannt waren, sowie andere Waldtiere aus nächster Nähe erleben und eine interaktive Naturausstellung besichtigen. Im Schlosspark befindet sich auch das Freilichtmuseum Zagroda Wsi Pszczyńskiej (Bauernhaus der Region Pszczyna). Es ist ein schönes Beispiel für die traditionelle Holzarchitektur der Region – mit Häusern, Scheunen, Getreidespeichern und einem alten Gasthaus. Das Freilichtmuseum gehört zur Route der Holzarchitektur in der Woiwodschaft Schlesien. Der reizvolle Marktplatz von Pszczyna mit Platanen, historischen Mietshäusern und der neobarocken evangelischen Kirche ist ein Anziehungspunkt für Touristen. Es lohnt sich, auf der Bank der Fürstin Daisy Platz zu nehmen und anschließend einen Blick in die Piastowska-Straße zu werfen – eine Straße voller Boutiquen, Galerien und Cafés, die zum Museum der schlesischen Presse führt. In diesem kann man sich über die Geschichte der oberschlesischen Presse informieren und das Drucken auf antiken Pressen ausprobieren.
Von den gastronomischen Einrichtungen empfehlen wir das Restaurant Brovar 16 (am Marktplatz), wo kulinarische Kunst mit Live-Cooking und handwerklichem Bier aus der örtlichen Brauerei kombiniert wird. Von der regionalen Speisekarte „Schlesische Geschmäcker” empfehlen wir: Rindertartar mit Beilagen, saure Pszczyna-Suppe mit Ei und Wurst oder schlesische Kopa – ein traditionelles Dessert auf der Basis von Biskuit, Nüssen und Schlagsahne. Wenn Sie Lust auf etwas Süßes haben, ist die auf einer Parkinsel versteckte Teestube Daisy ideal – ein Ort mit Seele, an dem Sie die Stille und das Grün um Sie herum mit einer Tasse Tee oder Kaffee und hausgemachtem Kuchen genießen können.
Im nahegelegenen Jankowice befindet sich das Wisentreservat „Żubrowisko”, in dem eine Wisentherde in einem eingezäunten Gebiet von 10 ha lebt. Ein etwa 2 km langer Lehrpfad führt durch den Wald und bietet die Möglichkeit, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Nach einem erlebnisreichen Tag lohnt sich ein Besuch in der Karczma Wiejska in Jankowice auf dem kulinarischen Pfad „Schlesische Geschmäcker”: Auf der Speisekarte stehen traditionelle Gerichte wie Pilzsuppe, in Bier gebackene Schweinshaxe mit Gemüse, Rinderbäckchen in eigener Soße und duftender Apfelwein mit Nüssen.
Nach Kattowitz und Umgebung ist Tychy (Tichau) die letzte Station auf unserer Karte der Attraktionen – eine Stadt, die für ihre fast 400-jährige Brautradition bekannt ist. Hier befindet sich das Museum von Tyskie Browary Książęce, der Fürstlichen Brauerei Tichau. Sie ist eine der ältesten noch in Betrieb befindlichen Brauereien in Polen. Die Besucher können sich nicht nur über die Geschichte des Bieres informieren, sondern auch an Verkostungen und kulturellen Veranstaltungen teilnehmen. Eine besondere Attraktion ist eine Führung in schlesischem Dialekt. Nach der Besichtigung lohnt sich ein Besuch im Restaurant U Przewoźnika, das für seine regionale Küche und die hausgemachten Backwaren bekannt ist. Es befindet sich im Sport- und Konferenzzentrum. Hier können Sie auch Bowling, Billard oder Squash spielen. Die Speisekarte wird von schlesischen Klassikern dominiert, darunter eine traditionelle Rinderroulade mit Klößen und Rotkohl, eine saure Roggensuppe mit Kartoffelpüree und Wachtelei oder ein paniertes Schweinekotelett. Zum Nachtisch gibt es Lavendelkäsekuchen mit Waldbeeren. Der perfekte Abschluss für unsere Städtereise!