KAJAKROUTEN IN ŚLĄSK
KAJAKROUTEN IN ŚLĄSK
Die Woiwodschaft Śląsk (Schlesien) ist hauptsächlich mit dem industriellen Erbe verbunden, doch sie birgt viele natürliche Flüsse, die sich ideal für den Kanutourismus eignen. Die Flüsse sind nicht schwierig zu befahren. Sie sind eher kurz oder fließen in ihrem Oberlauf durch die Woiwodschaft Schlesien. Dadurch sind sie nicht sehr breit und die Nähe zum Ufer vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Sie sind auch nicht reguliert, sodass man vom Kanu aus die natürliche, unberührte Natur der Wald- und Wiesengebiete und manchmal auch die entlang des Flusses verteilten Siedlungen und Lebensräume bewundern kann.
Die Kanustrecken in Schlesien bieten eine Vielzahl von Routen – von ruhigen Strecken, die ideal für Anfänger sind, bis hin zu anspruchsvolleren Abschnitten, die für erfahrene Paddler geeignet sind. Jeder Fluss hat seinen eigenen Charakter, der ihn von anderen unterscheidet. Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich alle Kanustrecken, die wir in der Woiwodschaft Schlesien anbieten, genau anzuschauen.
WARTA – IM SCHATTEN DER JURA-FELSEN
Die Warta (Warthe) ist ein stark mäanderner Fluss, der sich durch die wunderschöne Jura-Landschaft schlängelt. Der befahrbare Abschnitt beginnt in Częstochowa (Tschenstochau) und erstreckt sich über 42 km bis nach Pławno. Eine große Attraktion des Flusses sind die weißen Sandsteinmonumente in der Mirowski-Schlucht, die sich im Wasser der Warta spiegeln. Der Fluss ist für auch für weniger erfahrene Kanuten geeignet, und auf dem Abschnitt von Częstochowa bis Garnek können sogar Kinder paddeln. Der zweite Abschnitt der ausgeschilderten Warta-Route beginnt in Kuly an der Mündung der Liswarta und erstreckt sich über 16 km bis Działoszyn.
LISWARTA – EIN REISSENDER FLUSS
Die Liswarta (Lisswarthe) ist von Starokrzepice bis zum Zusammenfluss mit der Warta in Kuly über 40 km schiffbar, man kann aber auch weiter auf der Warta in Richtung Działoszyn fahren. Die Liswarta gilt als einer der interessantesten Flüsse in Süd- und Zentralpolen. Das Wasser ist hier außergewöhnlich klar und die zahlreichen Stromschnellen erhöhen den Adrenalinspiegel der Kanufahrer. Die Liswarta ist also kein einfacher Fluss, aber es gibt auch Abschnitte, auf denen Sie Ihre Kinder mitnehmen können. Es ist ratsam, sich auf die Empfehlungen der örtlichen Kanuanbieter zu verlassen.
RUDA – FÜR FAMILIEN-RAFTING-TOUREN
Die Ruda (Raude) ist einer der schönsten Flüsse in der Woiwodschaft Schlesien. Der für Kanufahrer schiffbare Flussabschnitt befindet sich vollständig im Cysterskie-Landschaftsparks. Die Kanustrecke auf der Ruda ist über 25 km lang. Sie beginnt in Rybnik und führt bis zur Mündung in die Oder in Turza (Groß Turze). Auf dem ersten Abschnitt von Rybnik bis Rudy (Groß Rauden, 8 km) ist der Fluss bei aller Schönheit gleichzeitig sehr sanft, was ihn wohl zur besten Wahl für Kanu-Anfänger und für Familienausflüge macht. Von Rudy bis zur Mündung ist die Ruda zwar immer noch schön, aber schon ein wenig wild. Die Kanufahrer müssen sich durch zahlreiche Kurven und über Stromschnellen kämpfen, so dass dieser Abschnitt einige Erfahrung erfordert.
ODER – GRENZMÄANDER
Die Oder durchfließt die Woiwodschaft Schlesien auf einer Strecke von 48 km, von Chałupki (Annaberg), wo die markierte Kanustrecke auf der Oder beginnt, bis Dziergowice (Oderwalde). Auf diesem Abschnitt wurde eine Kanustrecke markiert, die in zwei Abschnitte unterteilt ist: Sie haben 12,3 km und 25 km Länge und sind durch einen nicht befahrbaren Flussabschnitt im Bereich des trockenen Hochwasserrückhaltebeckens Racibórz Dolny getrennt. Die Oder kann von allen Kanufahrern befahren werden, auch von solchen ohne große Erfahrung. Der erste Flussabschnitt von Chałupki nach Zabełków (Zabelkau), der durch das Schutzgebiet der Odermäander führt, ist der landschaftlich schönste.
PILICA UND KRZTYNIA – DURCH WIESEN UND FELDER
Der Fluss Pilica (Pilitza) fließt durch unberührte Wiesen- und Waldgebiete und trifft nur selten auf kleine Wohnsiedlungen. Die Kanuroute, die auf einer 23,5 km langen Strecke von Szczekociny nach Wąsosz (Herrnstadt) verläuft, kann in zwei ganztägige Abschnitte unterteilt werden: Szczekociny – Przyłęk und Przyłęk – Łysaków. Die Pilica ist kein schwieriger Fluss und kann von Paddlern aller Leistungsklassen gepaddelt werden. Es ist jedoch zu beachten, dass eine Kanufahrt dort Ausdauer erfordert, da es lange Strecken zwischen einer Anlegestelle und der nächsten gibt, ohne die Möglichkeit, die Fahrt zu beenden.
Die Krztynia ist ein linker Nebenfluss der Pilica, der auf einer Strecke von etwa 5 km von Bonowice bis zur Mündung für Kanus befahrbar ist und somit eine interessante Alternative für den Beginn einer Tour auf der Pilica sein kann.
BIAŁKA LELOWSKA – MIT KANU UND PONTON
Die Białka Lelowska ist ein äußerst malerischer Fluss. Die Kanustrecke beginnt in Lelów und führt über 13,6 km bis nach Koniecpol. Auf diesem Abschnitt fließt die Białka in ihrem natürlichen Kanal durch Wald- und Wiesengebiete. Der zahlreichen Stromschnellen entlang der Kanustrecke machen diesen schönen Fluss recht anstrengend. Daher ist vor allem der Abschnitt von Biała Leśna bis zur Mündung in Koniecpol nur für erfahrene und ausdauernde Kanufahrer zu empfehlen. Der erste Abschnitt des Flusses von Lelów bis Biała Leśna ist recht einfach. Neben dem Kanufahren wird dort aufgrund der oft niedrigen Wasserstände auch Ponton-Rafting betrieben.
KANAŁ GLIWICKI – SCHLEUSEN: EIN AUSSERGEWÖHNLICHES ABENTEUER
Der Kanał Gliwicki (Gleiwitzer Kanal) ist eine Wasserstraße, die die Industriestädte in Oberschlesien mit der Oder verbindet. Die Gesamtlänge des Gleiwitzer Kanals zwischen den Häfen Gliwice (Gleiwitz) und Kędzierzyn-Koźle (Kandrzin-Cosel) beträgt 40 km. Auf einem Abschnitt von 24 km zwischen Gliwice und Ujazd (Ujest) wurde eine Kanustrecke ausgewiesen. Auf diesem Abschnitt gibt es drei Schleusen, um die unterschiedlichen Wasserstände zu überwinden – in Łabędy, Dzierżno und Rudziniec. Die Durchfahrt ist in beiden Richtungen möglich und stellt eine große Attraktion für Kanufahrer dar. Allerdings müssen beim Kanufahren auf dem Gleiwitzer Kanal die Sicherheitsregeln beachtet werden: Vor allem beim Schleusen und bei der Vorbeifahrt an anderen Schiffen ist Vorsicht geboten. Die Wasserströmung im Gleiwitzer Kanal ist nicht stark, so dass man sowohl in Richtung Kędzierzyn-Koźle als auch in Richtung Gliwice paddeln kann.
KŁODNICA – EIN REISSENDER FLUSS
Die Kłodnica (Klodnitz) ist ein Fluss, der in einem natürlichen, mäandernden Kanal fließt. Die markierte Kanustrecke auf der Kłodnica beginnt nach dem Pławniowice-See und führt über 10 km bis nach Ujazd. Der Fluss Kłodnica ist eine interessante Alternative für Kanufahrer, die den Gleiwitzer Kanal nutzen: Nach einem Halt in Pławniowice (Plawniowitz) können sie entscheiden, ob sie auf dem ruhigen Gleiwitzer Kanal weiterfahren oder in die mäandernden Gewässer des Flusses Kłodnica einsteigen, der an dieser Stelle vom Kanal getrennt ist. Die Kanustrecke auf der Kłodnica ist vor allem im Frühjahr attraktiv. Die mit Schilf bewachsenen Ufer sind ein Zufluchtsort für zahlreiche Vögel.
MAŁA PANEW – SCHLESISCHER AMAZONAS
Die Mała Panew (Malapane) ist ein Fluss mit einem mäandernden Verlauf und einem meist sandigen Grund. Die Wildheit der umgebenden Natur, sein abwechslungsreicher Verlauf und die malerisch geformten Ufer machen ihn zu einer der interessantesten Kanurouten in Oberschlesien. Besonders wertvoll ist der markierte, 11 km lange Abschnitt der Mała Panew auf dem Gebiet der Woiwodschaft Schlesien, von Pusta Kużnica, einem Stadtteil von Lubliniec (Lublinitz) bis Krupski Młyn (Kruppamühle). Auf den ersten drei Kilometern der Strecke (bis zur Siedlung Żyłka) ist die Mała Panew jedoch ein wilder, stark geschwungener Fluss, so dass sie eher erfahrenen Kanufahrern empfohlen wird. Von Żyłka bis Krupski Młyn fließt der Fluss sanft und ohne größere Hindernisse. Wunderschöne Natur und keine Menschenmassen auf der Kanustrecke — das sind die größten Vorzüge dieses Abschnitts der Mała Panew.
DIE OLZA – DER TSCHECHISCH-POLNISCHE FLUSS
Die Olza (Olsa) ist einzigartig unter den Flüssen der Woiwodschaft Schlesien, denn sie bildet die Grenze zwischen Polen und der Tschechischen Republik und wird von Kanufahrern aus beiden Ländern genutzt. Sie können Ihre Kanutour bereits in Karviná in der Tschechischen Republik beginnen und von dort aus den Fluss bis zur Einmündung in die Oder hinunterpaddeln. Auf der polnischen Seite kann die Kanutour an einer der Kanueinstiegsstellen an der Szotkówka beginnen, einem der Nebenflüsse der Olza. Die Kanustrecke auf der Olza ist auf einer Länge von 10,5 km markiert – von der Mündung der Szotkowka bis zur Einmündung der Olza in die Oder.
SZOTKÓWKA – EIN UNENTDECKTER FLUSS
Die Szotkówka ist ein kleiner Fluss mit sehr klarem Wasser. Die Kanuroute auf der Szotkówka beginnt in Jastrzębie-Zdrój (Bad Königsdorff) und führt bis zur Mündung des Flusses in die Olza (ca. 10 km). Entlang dieses Abschnitts gibt es mehrere Einstiegspunkte, an denen Sie Ihre Kanutour alternativ beginnen können – vor allem, wenn Sie vorhaben, auf der Olza weiterzufahren.
BIAŁA PRZEMSZA – TIEFLANDGEBIRGSFLUSS
Sie können eine Kanufahrt auf der Biała Przemsza (Weiße Przemsa) ab Okradzionowo, einem Stadtteil von Dąbrowa Górnicza (Dombrowa),beginnen und bis zum Zusammenfluss von Weißer und Schwarzer Przemsa fahren. Diese Stelle ist auch als Dreikaisereck bekannt, weil hier zur Zeit der Polnischen Teilung die Kaiserreiche von Russland, Österreich-Ungarn und Deutschland zusammentrafen. Insgesamt sind es etwa 29 km Kanustrecke. Dabei werden nur wenige Straßen- und Eisenbahnbrücken passiert. Abgesehen von Sławków berührt der Fluss keine größeren Städte. Im Gegenteil: Die Gegend zeichnet sich durch eine üppige Natur aus. Es sind keine Fabrikschornsteine zu sehen, dafür aber zahlreiche Auen und Sumpfgebiete. Es ist kaum zu glauben, dass dieser Fluss durch das Herz des Dombrowaer Kohlereviers fließt.