Die wichtigsten touristischen Attraktionen der Woiwodschaft Śląsk
Die wichtigsten touristischen Attraktionen der Woiwodschaft Śląsk
Die Woiwodschaft Śląsk (Schlesien) ist eine Region voller Kontraste, in der sich die Moderne mit mit einer reichen Geschichte vermischt und das industrielle Erbe harmonisch mit Natur und Kultur verschmilzt. Sie ist bekannt für ihre dynamischen Städte wie Katowice (Kattowitz), bietet aber auch die malerischen Landschaften der Schlesischen Beskiden, die geheimnisvollen Schlösser der Krakau-Tschenstochauer Hochebene und einzigartige Attraktionen im Zusammenhang mit der Bergbautradition. Die Region überrascht mit ihrer Vielfalt und zieht Touristen mit den unterschiedlichsten Interessen an. Hier stellen wir Ihnen die größten Attraktionen der Woiwodschaft Schlesien vor, die unabhängig von der Jahreszeit einen Besuch wert sind.
Katowice – von der Industriemetropole zur kreativen Stadt der Kultur und des Grüns
Katowice (Kattowitz), die Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien und das Herz der Metropolregion Oberschlesien und Dombrowarer Kohlebecken, verbindet eine industrielle Vergangenheit mit einer dynamischen Gegenwart. Früher war sie als Bergbauzentrum mit mehr als 50 Bergwerken bekannt, heute beeindruckt sie durch ihre modernistische Architektur, innovative Kulturräume und ihre wachsende Rolle in der Welt der Wirtschaft, Wissenschaft und Musik.
Ein Symbol des modernen Kattowitz ist die Strefa Kultury (Kulturzone) – das wiederbelebte Areal des ehemaligen Kohlebergwerks „Katowice”, in dem sich das Schlesische Museum, das Internationale Kongresszentrum, der Sitz des Nationalen Polnischen Radio-Sinfonieorchesters und das charakteristische Sport- und Veranstaltungszentrum „Spodek” befinden. Das Schlesische Museum, das teilweise unter der Erde liegt, ist ein Beispiel für die erfolgreiche Nutzung postindustrieller Räume. Es bietet eine reiche Sammlung polnischer Kunst, eine Sammlung von Theaterkulissen und eine Ausstellung über die Geschichte der Region. Die Aussichtsterrasse auf dem 40 Meter hohen Förderturm des Bergwerksschachts ist eine einzigartige Attraktion.
Kattowitz ist auch eine Stadt mit einer Seele – zu entdecken in den Siedlungen Giszowiec (Gieschewald) und Nikiszowiec (Nikischschacht). Letztere, von Emil und Georg Zillmann entworfen, ist ein einzigartiges Beispiel für eine Bergbausiedlung aus dem frühen 20. Jahrhundert, die bis heute fast komplet erhalten ist. Giszowiec hingegen begeistert mit seinen schlesischen, von der ländlichen Architektur inspirierten Gebäuden. Obwohl einige der historischen Gebäude verschwunden sind, stehen die erhaltenen Häuser unter Denkmalschutz.
Die Stadt entwickelt sich auch als kreatives Zentrum: 2015 wurde Kattowitz mit dem Titel UNESCO City of Music ausgezeichnet und 2024 wurde sie zur Europäischen Stadt der Wissenschaft ernannt. Ein großer Teil der Fläche von Kattowitz ist grün – bedeckt von Parks, Wäldern und anderen Grünanlagen. Das beliebte Dolina Trzech Stawów (Drei-Teiche-Tal) bietet Erholungsmöglichkeiten, Radwege und Plätze zum Entspannen in der Natur.
Auf Feinschmecker wartet die Kulinarische Route der schlesischen Geschmäcker mit dem Restaurant SmaQ Food & Wine, wo man regionale Gerichte wie eingelegte Heringe, saure Mehlsuppe, schlesische Roulade mit Nudeln und Kraut und schlesischen Cwibak-Kuchen probieren kann. Und im Restaurant KAKTUSY Kato Koncept Kulinarny können Sie eingelegte Heringe, Kartoffelsuppe, Kaninchen mit Panchkraut und Kroketten mit Graupenwurst sowie schlesische Roulade mit Nudeln und Rotkohl kosten.
Park Śląski – das grüne Herz der Metropole
Im Herzen der oberschlesischen Metropole, an der Kreuzung der Städte Kattowitz, Chorzów (Königshütte) und Siemianowice Śląskie, befindet sich eine wahre Oase des städtischen Grüns – der Schlesische Park (Park Śląski). Mit einer beeindruckenden Fläche von 520 Hektar ist er der größte Stadtpark in Polen und einer der größten in Europa. Zum Vergleich: Der Central Park in New York hat 341 Hektar und der Łazienki-Park in Warszawa (Warschau) nur 76 Hektar.
Der Park bietet Dutzende von Kilometern an Wander-, Rad- und Lehrpfaden, und sein Raum ist sowohl für die Erholung als auch für die Organisation von Freiluftveranstaltungen, Sportwettkämpfen oder Familienpicknicks geeignet. Für einen bequemen Transport sorgt die Seilbahn „Elka”, die einen Blick auf das Gelände aus der Vogelperspektive ermöglicht.
Unter den vielen Attraktionen des Schlesischen Parks sind fünf besondere Orte erwähnenswert:
- Schlesischer Wissenschaftspark mit Planetarium – das größte und älteste Planetarium in Polen, auf dem Parkberg gelegen, mit dem größten astronomischen Teleskop des Landes.
- Schlesischer Zoologischer Garten – einer der größten in Polen, bekannt für sein einzigartiges Dinosaurier-Becken und das historische Tor des Donnersmarck-Schlosses aus Świerklaniec.
- Museum „Oberschlesischer Ethnographischer Park” – Freilichtmuseum mit über 70 Holzdenkmälern, Teil der Route der Holzarchitektur.
- Schlesisches Stadion – nach der Modernisierung im Jahr 2017 ist es Austragungsort für große Sportveranstaltungen und Konzerte.
- Schlesischer Vergnügungspark Legendia – der älteste Vergnügungspark in Polen mit mehr als 40 Attraktionen in fünf Themenbereichen, die von Legenden und Märchen inspiriert sind.
Der Schlesische Park ist nicht nur ein grüner Freizeitraum, sondern auch das Kultur-, Bildungs- und Erholungszentrum der Region, das das ganze Jahr über Einwohner und Touristen anzieht.
Zabrze unter Tage – Kopalnia Guido und Sztolnia Królowa Luiza
Zabrze, bekannt als die Stadt des Industrietourismus, verbirgt unter der Erde einen einzigartigen touristischen Komplex: das Bergwerk Guido (Kopalnia Guido) und den Königin-Luise-Stollen (Sztolnia Królowa Luiza). Es handelt sich um den größten Bergbaukomplex seiner Art in Polen und einen der interessantesten in Europa. Er bietet mehr als 10 km authentische unterirdische Wege, die durch ehemalige Grubenbaue führen.
Das Bergwerk Guido ist einzigartig. Durch die 1855 eröffnete Anlage führen die tiefsten Touristenwege Europas. Die Besucher fahren mit einem Bergmannsaufzug 320 Meter in die Tiefe, wo sie authentische Bergbaumaschinen, ein Grubenzug und eine unterirdische Kneipe erwarten. Und 355 Meter hinab geht es in den tiefsten Teil des Bergwerks, wo Bergbauarbeiten zu erleben sind. Die zweite sehenswerte Stätte in Zabrze ist der Königin-Luise-Stollen, ein Komplex aus über- und unterirdischen Attraktionen, darunter historische Schächte, pädagogische Parks und ein Bergwerk für Kinder. Ein echtes Highlight ist die unterirdische Bootsfahrt. Sie ist die längste ihrer Art in Europa, führt über eine Strecke von mehr als 1.100 Metern und endet im Stadtzentrum.
Das Bergwerk Guido und der Königin-Luise-Stollen sind historische Denkmäler und Teil der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH). Im Jahr 2022 wurden sie mit dem Goldenen Zertifikat der Polnischen Tourismusorganisation ausgezeichnet.
Schätze des unterirdischen Erbes auf der UNESCO-Liste
Im Jahr 2017 wurde der Komplex „Blei-, Silber- und Zinkbergwerke sowie das unterirdische Wasserwirtschaftssystem in Tarnowskie Góry” in die renommierte UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen. Diese einzigartige Auszeichnung umfasst mehr als 20 Bergbaudenkmäler, die sich hauptsächlich in Tarnowskie Góry (Tarnowitz), Bytom (Beuthen) und der Gemeinde Zbrosławice (Broslawitz) befinden. Diese Stätten bilden ein zusammenhängendes historisches und technologisches Ganzes, das mit dem früheren Erzabbau und der Grubenwasserbewirtschaftung in Verbindung steht.
Die Hauptattraktionen sind die Historische Silbermine (Kopalnia Srebra) und der Stollen der Schwarzen Forellen (Sztolnia Czarnego Pstrąga). In der Historischen Silbermine gibt es die einzige Touristenroute in Polen, die durch authentische Stollen aus dem 18. und 19. Jahrhundert führt. Die Strecke ist 1.740 Meter lang. Davon werden 270 Meter von den Besuchern in Booten zurückgelegt. Das moderne Gebäude des Bergwerks beherbergt ein Bildungszentrum, einen Kinosaal, ein Restaurant und ein Mineraliengeschäft. Es wurde u. a. mit dem Goldenen Zertifikat der Polnischen Tourismusorganisation ausgezeichnet und ist Teil der Europäischen Route der Industriekultur.
Der Stollen der Schwarzen Forellen ist eine einzigartige Touristenroute, die ausschließlich mit dem Boot befahren wird. Sie führt durch ein Fragment des Friedrichstollens aus dem 19. Jahrhundert, der immer noch Wasser aus den Minen in den Fluss Drama ableitet. Im Schein von Karbidlampen fahren die Touristen etwa 600 Meter über das unterirdische Gewässer und lernen dabei die Geschichte des Bergbaus in Tarnowskie Góry kennen. Der Name des Stollens leitet sich von den Forellen ab, die im Dunkeln schwarz zu sein scheinen.
Weitere für die Öffentlichkeit zugängliche Orte sind: der Stadtpark, die Abraumhalde des Bergwerks Friedrich und die Bergbaulandschaft Silberberge.
Pszczyna – Perle von Oberschlesien
Pszczyna (Pleß) ist eine der schönsten Städte in Oberschlesien und wird oft als Perle der Region bezeichnet. Die Hauptattraktion ist das prächtige Schloss Pszczyna, in dem sich das Schlossmuseum befindet. Das Gebäude zählt zu den wertvollsten Residenzen Polens und beeindruckt durch seine originale Innenausstattung aus dem 19. und 20. Jahrhundert – darunter die herzoglichen Appartements, das Spiegelzimmer, der Große Saal und die Bibliothek. Besonders erwähnenswert ist das Appartement von Kaiser Wilhelm II., der Pszczyna während des Ersten Weltkriegs zu seinem Hauptquartier machte. Ebenfalls sehenswert im Schloss sind die Rüstkammer und die Porträtgalerie, in der unter anderem die Juwelen der Fürstin Daisy von Pleß zu sehen sind. Zum Museum gehören auch die herzoglichen Stallungen und das Jagdschloss Promnice. Im nahegelegenen historischen Park gibt es ein Schaugehege für Wisente, das auch von Mufflons, Hirschen und Rehen bewohnt wird. Sehenswert ist auch der Bauernhof des Dorfes Pszczyna (Zagroda Wsi Pszczyńskiej), ein Freilichtmuseum, in dem Holzarchitektur aus dem 18. und 19. Jahrhundert aus der Umgebung von Pszczyna präsentiert wird.
Für Liebhaber der regionalen Küche bietet Pszczyna eine Reihe von Stationen auf der Kulinarischen Route der schlesischen Geschmäcker, darunter das Restaurant Brovar 16. Zu den empfohlenen Gerichten gehören Rindertartar mit Liebstöckelmayonnaise, die traditionelle Pszczyna-Sauersuppe, die klassische schlesische Roulade mit Nudeln und Rotkohl sowie die schlesische Kopa als Dessert.
Tyskie Browary Książęce
Die fürstliche Brauerei ist eine der ältesten in Europa. Hier werden die beliebtesten Biere Polens, darunter das legendäre Tyskie, seit über 400 Jahren ununterbrochen gebraut. Die Besichtigung umfasst den gesamten Brauprozesses vom Sudhaus bis zur Abfüllanlage. Dazu gibt es eine Multimedia-Ausstellung und eine Verkostung. Tyskie Browary Książęce ist ein wahres architektonisches Juwel und gleichzeitig eine moderne Produktionsstätte. Dank der Entwicklung der Methode des untergärigen Bierbrauens ist die Brauerei zu einer der modernsten und am schnellsten wachsenden in Polen geworden. In den Räumlichkeiten der Brauerei finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, Unterhaltungsevents und Verkostungsworkshops statt.
Bei der Besichtigung der Brauerei lohnt sich eine Mittagspause im Restaurant „U Przewoźnika”, das auf der Kulinarischen Route der schlesischen Geschmäcker liegt. Es empfiehlt unter anderem folgende Gerichte: Tatar aus gehacktem Rinderfilet, traditionelle schlesische Rinderroulade mit Rotkohl und schlesischen Klößen, schlesische Sauermehlsuppe oder kalten Lavendel-Käsekuchen.
Trójwieś Beskidzka – Tradition, Geschmack und Kunsthandwerk
An der Grenze zwischen Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei, in den malerischen Dörfern Istebna, Koniaków und Jaworzynka, die das so genannte Beskiden-Dreidorf (Trójwieś Beskidzka)bilden, werden außergewöhnliche Hochlandtraditionen gepflegt. Hier befindet sich das berühmte Zentrum der Koniakow-Spitzen, in dem man die einzigartigen Handarbeiten bewundern kann, die in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurden. Koniakow-Spitze hat die Kleider von Königinnen und die Kreationen von Dior oder Louis Vuitton geschmückt. In Istebna befindet sich auch die größte Spitze der Welt, die in das Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.
Auch alte Schäfertraditionen erleben ein Comeback. Im Schäferzentrum in Koniaków können Sie eine authentische Schäferhütte besichtigen, den berühmten Käse Oscypek sowie Wollwaren kaufen und an Vorführungen der Käseherstellung teilnehmen. Holzarchitektur – wie die historische Kawuloka-Hütte – rundet das Bild des lebendigen Erbes der Region ab.
Das Dreidorf ist auch ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Galerien, wo Folklore auf Moderne trifft. Ein Besuch in Wisła kann eine besondere Ergänzung der Reise sein. Dort werden im Restaurant Chacie Olimpijczyka Jasia i Helenki Gerichte der regionalen kulinarischen Route der schlesische Geschmäcker serviert. Empfohlene Gerichte sind: Kohlsuppe mit Steinpilzen und Kartoffeln, Pfannkuchen mit gebratenen Fleischstückchen, Pfannkuchen mit Butter und Sahne, Weichsel-Käsekuchen, Schlesischer Apfelkuchen und Kräutertee.
Zamek Ogrodzieniec in Podzamcze
Zamek Ogrodzieniec in Podzamcze ist die größte und eine der schönsten Burgruinen in der Krakau-Tschenstochauer Hochebene. Sie liegt auf der berühmten Route der Adlerneste, die zwischen Krakau und Tschenstochau verläuft, und lockt Touristen mit ihre Monumentalität und malerischen Lage.
Die Route der Adlernester ist 169 km lang und führt durch zu Burgen, die auf bis zu 30 Meter hohen Felsen gebaut wurden. Sie entstanden im 14. Jahrhundert auf Initiative von König Kasimir dem Großen. Heute erfreut dieser Weg nicht nur Geschichtsinteressierte, sondern auch Naturfreunde. Er führt durch die abwechslungsreichen und malerischen Gebiete der Krakau-Tschenstochauer Hochebene und bietet Wander- und Radwege sowie Attraktionen für Aktive, wie Klettern oder Höhlenerkundungen.
Die Burgruine von Ogrodzieniec ist nicht nur ein Denkmal, sondern auch Schauplatz zahlreicher kultureller Veranstaltungen, historischer Nachstellungen, Ritterturniere und thematischer Events wie altpolnischer Feste oder nächtlicher Geistertouren. Seit einigen Jahren wird die Burg auch als Drehort für Filme genutzt.
Die nächstgelegene Einrichtung auf der Kulinarischen Route der schlesischen Geschmäcker, die regionale Küche serviert, befindet sich in Żarki: die Pracownia Kulinarna „Basenowa”. Das Restaurant bietet unter anderem Hering auf Buchweizenbrot, Gänseklein (Gänsemagen), Ente oder Charoset in Form von Apfelkuchen.