Wenn wir in Polen oder weltweit auf Reisen sind, möchten wir uns nicht nur die Sehenswürdigkeiten ansehen, sondern auch Gerichte probieren, die in Fremdenführern beschrieben sind. Parallel dazu ist das Kennenlernen der jeweiligen regionalen Geschichte und Kultur bei vielen Reisenden sehr reizvoll. All dies ist in sogenannten Ecomuseen, auch verstreute Museen genannt, möglich. Diese befinden sich in vielen Regionen und bilden ein Netz aus verschiedenen Objekten aus den Bereichen Natur, Kultur und Geschichte. Neben der Besichtigung einzelner Objekte bieten Museen dieser Art auch die Möglichkeit an, lokale- und kulinarische Produkte zu verkosten sowie am Handwerk, wie dem Töpfern, teilzunehmen. Darüber hinaus ist es im Zusammenhang der Ecomuseen auch möglich, sich bei landwirtschaftlichen Arbeiten zu betätigen oder Wanderungen entlang der Edukationspfade zu unternehmen. Auf diese ideale Weise erfüllen Ecomuseen die Erwartungen der Reisenden, die ihr Wissen über die Region durch ihre persönlichen Erfahrungen vertiefen möchten.
Elbinger Kanal (Oberländischer Kanal), Quelle: Starostwo Powiatowe Ostroda
In der ermländisch-masurischen Region gibt es ein ausgezeichnetes Beispiel eines Ecomuseums - das Gebiet um den Oberlandkanal. Rund um den Kanal sind über 20 Objekte angesiedelt; sie bilden auf diese Weise das System des Ecomuseums.
Elbinger Kanal (Oberländischer Kanal), Quelle: Starostwo Powiatowe Ostroda
Wir laden sie ein das Gebiet des Oberlandkanals zu besuchen! Am Anfang unserer Reise im Ecomuseum empfehlen wir jedoch die Besichtigung des Oberlandkanals selbst. Dieser Kanal ist weltweit einzigartig. Obwohl er vor über 150 Jahren vom preußischen Ingenieur Georg Jacob Steenker gebaut wurde, ist er bis zum heutigen Tag funktionstüchtig. Auf einer Strecke von etwa 10 Kilometern wird das Schiff fünf Mal auf eine Lore verladen und mit einem Seil gezogen, um so die geneigten oder schiefen Ebenen mit insgesamt 99,5 Metern Höhenunterschied zu überwinden. Für den Transport der Schiffe bedient man sich zweier, von oben geöffneter, Leiterwagen. Diese sind jeweils an einem endlosen Seil befestigt und können auf Schienen gegenläufig leer oder beladen die Ebenen hinauf- oder herunterfahren. Die Zugkraft des Seiles wird über ein Wasserrad erzeugt. Bis 1945 wurde der Kanal wirtschaftlich genutzt, heutztage dient er nur noch dem Tourismus. Während einer Fahrt auf dem Kanal kann man die Natur genießen und die hydrotechnischen Anlagen bewundern, welche viele Jahrzehnte überdauert haben. Schifffahrten von verschiedener Dauer werden von folgenden Schifffahrtsgesellschaften organisiert:
Żegluga Ostródzko-Elbląska – www.zegluga.com.pl
Bursztyn – www.statkiempotrawie.com
Cyranka- www.statki.ostroda.pl
Zefir – www.zefir.ostroda.pl
Elbinger Kanal (Oberländischer Kanal), Quelle: Starostwo Powiatowe Ostroda
Auf dem Kanal kann man auch mit einem Hausboot fahren. Hierfür wird kein Bootsführerschein benötigt. Es reicht eine kurze Schulung bzw. Einweisung um eine Fahrt für bis zu 10 Personen zu unternehmen. Eine Fahrt dieser Art ist eine ausgezeichnete Gelegenheit um die wilde Natur zu bewundern und die Stille zu genießen. Die Emotionen, die das Passieren über die schiefen Ebenen begleiten, bleiben lange im Gedächtnis. Ein Hausboot kann man bei der Firma Good Time Czarter (www.GoodTimeCzarter.pl) mieten. Die Eigentümer helfen u.a. dabei die Route zu planen und erzählen über die Region und die Orte, die es zu besuchen lohnt.
Ist einem das Fahren auf dem Kanal zu eintönig, kann man auch auf`s Land gehen und im Gasthaus „Pod Kłobukiem“ (Zum Kłobuk) übernachten. Hier gibt es nicht nur schöne Unterkünfte sondern auch gutes Essen.
Im eben erwähnten Gasthaus „Zum Kłobuk“ wohnte und arbeitete in den1940er Jahren der Ingenieur Georg Jacob Steenke , der Bauherr des Oberlandkanals. Das Gutshaus ist nicht nur ein historisches Gebäude, sondern auch ein Restaurant in dem regionale Gerichten aus der Küche des Ermlands amgeboten werden. Hierbei werden ausschließlich der Jahreszeit entsprechende Produkte aus der Region verarbeitet. Ein Besuch des kleinen Geschäfts, mit Erzeugnissen und Andenken aus der Region, ist eine absolutes Muss! www.klobuk.pl.
Wenn man sich vom Lärm und dem Lebenstempo des Alltags erholen und für einen Moment sein Telefon oder den Computer vergessen möchte, lohnt sich ein Besuch im Gutshaus Sople, welches aus dem 19. Jh. stammt. Das vom einem Park umgebene Gutshaus ist ein idealer Platz zum Lesen, z. B. über den Bau des Oberlandkanals. www.dworeksople.pl.
Ein weiteres Highlight befindet sich in der Nähe der ersten schiefen Ebene in Buczyniec, im Ort Krasin. Die Schneckenfarm „Snails Garden“ bietet den Besuchern unvergessliche, kulinarische Erlebnisse. Die hier angebotenen Gerichte werden nach den Rezepturen der Eigentümer zubereitet. Die in Buchform zusammengestellten Rezepte sind in der kulinarischen Welt hoch geschätzt. Im Zentrum der Farm befindet sich ein Haus in Schneckenform, welches aus Lehm und Stroh gebaut wurde. Wir empfehlen ihnen, sich eine kosmetische Behandlung zu gönnen, bei der Schneckenprodukte verwendet werden. Ebenso empfehlenswert ist die Creme aus Schneckenprodukten. Treffen sie auf der Farm Herrn Grzegorz, den Miteigentümer, und fragen Sie ihn unbedingt nach dem Schneckenwettbewerb. www.bistroslimaka.pl
Auf dem Oberlandkanal kann man auch mit einem Kajak unterwegs sein, unvergessene Landschaften und schöne Aussichten sind garantiert. Was und wo genau? Mehr Informationen auf:
www.krainakanaluelblaskiego.pl/ekke